Gestern Nacht sind wir nach ca. 13 Stunden auf der Kreuz in der Marina Caso de Campo bei La Romana angekommen. Der nicht unerhebliche administrative Aufwand, der jedes Ein- und Auslaufen aus einem Hafen in diesem Land mit sich bringt hat uns doch einige Stunden gekostet. Und auf der Kreuz ging es dann eben nur mit 4 bis 6 Knoten Fahrt bei 1 Knoten Gegenstrom vorwärts. Das kommt davon, wenn man in diesen Breitengraden nach Osten segeln möchte.
Die Marina Caso de Campo ist Teil einer riesigen Anlage mit Luxusappartments, Villen, Pools, Golfplatz und künstlichem Amphitheater. In der Marina liegen nur vereinzelt Segelyachten. Dominierend sind hier die riesigen Motoryachten und vor allem Hochseeangelboote, die unzählige Vorrichtungen für unglaublich große Angelruten haben. Zu sehen ist von möglichen Besitzern oder Nutzern dieser Boote natürlich nichts. Dafür gibt es reichlich Einheimische, die die Boote auf Hochglanz polieren oder die Technik warten.
Im Gegensatz dazu sieht man in Santo Domingo außerhalb der gut hergerichteten Altstadt die sehr heruntergekommenen Viertel der Einheimischen. Abgesehen von dem wirklich chaotischen und gefährlichen Straßenverkehr (Zitat aus einer Zeitung: 75% der Todesfälle im Krankenhaus sind auf Verkehrsunfälle zurückzuführen), herrscht auch zwischen den Marktständen großes Durcheinander. Auf den Straßen liegt der Müll in Bergen. Überall laufen streundende Hunde herum oder springen gerne auch vor die Autos. Die Kinder laufen bettelnd oder mit einem Schuhputzkasten durch die Gegend. Die Autos sehen wirklich so aus, als ob sie bereits fünf Jahre auf dem Schrottplatz gelegen hätten, um dann wieder für „verkehrstauglich“ erklärt worden zu sein.
Dieser starke Kontrast zwischen den extrem noblen Touristenhochburgen und dem sehr einfachen Leben der Dominikaner ist mir bisher auf keiner der karibischen Insel so sehr aufgefallen. Sicherlich werden einige Einheimische durch eine Arbeitsstelle von den Touristen profitieren. Aber was für ein Bild haben die eigentlich von uns Europäern oder um es aus hiesiger Sicht zu sagen „Amerikanern“?
Mit ein paar Bildern aus den beiden konträren Welten der „Dom Rep“ grüßt Euch Andrea und die Peter-Crew von Etappe 13