9. März. Die neue Crew sickert in Simpson Bay ein, wird jeweils mit ein paar Tropfen bordüblicher Getränke versorgt – man ist wieder zuhause. Nachdem das geklärt ist, leitet Michi die erste Shoreparty zum Raubzug in die ortsansässigen Supermärkte. Statt Skulls and Bones hissen wir die Kreditkarte und der Ladenbesitzer stellt bereitwillig seinen Lieferwagen zum Fortschaffen der Prise bereit. „Michi?“ „Hm! „Das machen wir jetzt aber nicht jeden Tag so!?“ Der Kassenwart wird angemessen beruhigt. 10. März. Die folgende Nacht bezeichnet Karin als bisher kälteste in ihrer Karibikzeit, ich hänge schweigend meine schweißnasse Matratze zum Trocknen auf. Kiel meldet Schneesturm.
Anker auf und durch die Brücke aus der Lagune heraus, sonst wird das heute nix mehr mit segeln. Anker ab. Das Dinghi bringt Karin und Ole fast willig zurück an Land, Karin fängt die letzte Crewlieferung ab – da fehlte doch noch einer? – und Ole klariert uns alle aus. Anker auf, Kurs St. Barth. Segeln, Groß, G3, 5 Knoten Fahrt. Nachtliegeplatz, Anker ab im letzten Tageslicht. Feierabend. Der Nachbar – 45 m Schiff und beleuchtet wie eine Kleinstadt – lässt uns höflich wissen, dass wir möglicherweise ein winziges bisschen zu dicht … Anker auf. „Sch… ist das Ding schwer!“ „Pull einfach und genieß es schweigend.“ Die Kette klötert, die Helden schweigen. Wir verholen im Lichte der Kleinstadt. Michi tobt sich in der Pantry aus. Gefräßige Stille, lecker. Es folgen Ankerwachen durch die Nacht, stundenweise, zu zweit, damit es nicht so langweilig ist. Ronny und ich erzählen uns Geschichten. „Ronny, sag doch auch mal ‚was.“ – „Sei still“. Na gut. 11. März. Anker auf, kurzes Verholen in die Anse du Columbier, Ank… nein Moorings. Schnorcheln, Badestrand, grasende Schildkröten. Was war gleich zuhause für Wetter? Wir schweigen. – Als dann ausgeschnorchelt ist, bedanken wir uns ausführlich bei der Mooringtonne und segeln nach Gustavia. Das Dinghi schafft willig 3/4 der Crew an Land, wir geben widerwillig Michi ab (Karibik-Guide und Pantry-Kompetenz, den lässt man nicht gern ziehen) Shopping, Ein- und Ausklarieren auf St. Barth. Das Dinghi bringt willig die Crew an Bord zurück. Vorerst. Irgendwann schweigt es.
Nachdem es wieder mit uns gesprochen hat, setzen wir Segel, Kurs Guadeloupe; ein langer Schlag durch die Nacht. 12. März. Zum Wachwechsel auf Mitternacht hat Jessi Geburtstag und es gibt frischen Kuchen und ein wänziges Schlöckchen Heidelbeerwein. Anschließend rollt der Peter mit mehr als 7 Knoten durch die Nacht, in der Bugwelle funkeln Diamanten, über uns die Sterne – aber die Welle ist nicht die reine Freude. Wir schweigen. Im Morgenlicht raucht querab an Steuerbord die Insel Montserrat vor sich hin. Guadeloupe schält sich voraus aus dem Dunst. Chrischi übernimmt das Ruder, Ole übernimmt meine Wache: „Schreib mal ein bisschen ‚was für den Blog.“ … Soweit. Ich schweige. Man muss Euch ja wirklich nicht alles erzählen.
Es geht uns allen gut. Gruß nach Kiel und anderswo, für die Peter-Crew: Kay
mehr davon, bitte! verlängert den Urlaub – zumindest gefühlt.
Super Beitrag Kay! Das bringt einem echt die karibische Nacht an den Schreibtisch! Danke!
Lässt sich machen. Wir haben 38 Grad C mehr als Ihr …