Heute mal wieder von Maike:
Wenn wir in der Karibik ankommen, werden wir schon mindestens 10 Wochen auf dem Peter unterwegs gewesen sein. Und obwohl ich mich auf unserem Flaggschiff pudelwohl fühle, möchte ich dann sobald wie möglich zumindest für einen Tag auf einen Doppelrümpfer umsteigen! Lange bevor ich überhaupt von der Existenz eines ASVs in Kiel wusste, hatte ich mein Herz schon an die kleinen sportlichen Strandkatamarane verloren. In der Regel werden diese um die 5 Meter langen Boote zu zweit gesegelt, die meisten sind auch mit zwei Trapezen ausgestattet. Der erfolgreichste Katamaran der Welt ist unumstritten der Hobie Cat 16, der 1970 als großer Bruder des Hobie 14 von Hobart Alter (Spitzname Hobie) entworfen wurde. Er ist der große Verkaufsschlager der US-amerikanischen Werft Hobie und wurde bis heute über 135.000 Mal verkauft, damit ist er der am häufigsten gesegelte Zweirümpfer der Welt. Seit einigen Jahren wird diese Bootsklasse auch mit Gennaker ausgerüstet, was den Fahrspaß noch um einiges erweitert.
Als eines der besten Segelreviere der Welt für diese kleinen Flitzer gelten die British Virgin Islands. Ich kann es also kaum erwarten, sobald wir dort sind, den dicken Peter einmal unbehelligt vor der Mooring Tonne liegen zu lassen und mir an einem der kleinen Strandverleihe einen Hobie 16 auszusuchen. Dann nehme ich einen meiner geschätzten Mitsegler mit und steck ihn gleich in einen Trapezgurt. Wenn wir dann halbwinds aus der Bucht braten und ich die Großschot so lange drangsaliere, bis sich der Cat mit einer Kufe aus dem Wasser begiebt, wird der Vorschoter, wer auch immer das dann ist, vor Glück anfangen, zu schreien. Das garantiere ich, wetten? Und wenn der Wind mitspielt, dann stell ich mich noch daneben ins Trapez und dann fliegen wir übers Wasser und dann müsste es immer so weiter gehen. Tut es aber nicht. Weil irgendwann auf dem Peter das Abendessen fertig ist und man lässt den Koch nicht warten, wenn es frischen Clownfisch gibt!