Wie schon in der Überschrift zu sehen, werde ich euch heute etwas über den Hahnenkampf erzählen. Da es sich um eine Freizeitbeschäftigung handelt, die in der Dominikanischen Republik sehr beliebt ist und wir voraussichtlich Anfang April 2013 dort sein werden finde ich, dass dies ein Thema ist, mit dem man sich mal befassen könnte. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass weltweit Tierschützer alles andere als erfreut über dieses Hobby sind.
Die nun folgenden Informationen habe ich aus dem Wikipedia-Artikel über den Hahnenkampf und aus einem Artikel von Andrea Tapper auf merian.de (kann ich sehr empfehlen zu lesen!) und Infos auf der Seite www.dominikanische-republik2001.de zusammengestellt.
Wie sich jeder wahrscheinlich denken kann, geht es beim Hahnenkampf darum, zwei Hähne gegeneinander kämpfen zu lassen. In der Dominikanischen Republik finden diese Kämpfe in sogenannten „Galleras“ oder einem „Club Gallístico“ statt. Davon gibt es ca. 1500 legale und illegale. Seid 1999 gibt es die Regel, dass ein Kampf nach 20 Minuten beendet sein muss und nur Hähne gleichen Gewichts gegeneinander antreten dürfen. Beendet ist ein Kampf nach dieser Zeit, oder wenn zuvor ein Hahn stirbt, schwer verletzt ist oder dreimal vor dem Kampf flieht. Anders als an manch anderen Orten werden in der DR die Tiere mit spitzen Plastiksporen an den Fersen der Krallen bewaffnet.
Für die meisten Zuschauer ist der Hahnenkampf ein Zeitvertreib und eine Möglichkeit zu wetten, während er für die Besitzer der Hähne, die „Gelleros“, eine Möglichkeit ist, Geld zu verdienen. Der im Merian-Artikel beschriebene Alejandro Nunje verdient mit über 10 Hähnen zwischen 0 und 150€ im Monat. Dies und eine generelle Leidenschaft für die Kämpfe führen dazu, dass die Tiere von ihren Herrchen extrem gut behütet und gepflegt werden. Alejandro nimmt seine, wenn sie traurig sind, sogar mit ins Ehebett – was die Frau wohl dazu sagt? Auch Training bekommen die Hähne: sie kämpfen vor offiziellen Kämpfen gegen schwächere Hähne, sogenannte „Monos“.
Es geht bei den Wettkämpfen jedoch nicht nur um den Kampf an sich, sondern sie sind auch eine Art Ausstellung für schöne Züchtungen. In der Dominikanischen Republik wird mit dem kreolischen Hahn, dem „El Criollo“ (2,5 bis 4 Pfund Kampfgewicht) gekämpft, wobei der braune „Indio“ der vornehmste und der weiße „Jabado“ der unbeliebteste ist.
An einem Wettkampftag, wie er bei Andrea Tapper beschrieben ist, werden acht Kämpfe ausgeführt. Der „Juez de Valla“ (Schiedsrichter) hat hierbei das Sagen und bricht die Kämpfe möglichst ab, bevor ein Hahn getötet wird.
Frauen sind in den Arenen zwar nicht verboten, aber nicht gerne gesehen. Lediglich um die schreiende und wettende Meute mit Rum und Bier zu versogen sind sie geduldet. Dies hat, wie ich mir vorstellen könnte, ein bisschen den Charakter einer deutschen Sportsbar am Samstag Nachmittag.
Ich werde es nun jedem selbst überlassen sich zu überlegen, ob er diese Freizeitbeschäftigung (ich nenne sie bewusst im gesamten Artikel nicht „Sport“, obwohl sie dort neben Baseball eine eigene Sparte im Sportteil der Zeitung hat) als Tierquälerei ansehen will oder nicht. Interessant finde ich den Kommentar des Präsidenten der Hersteller der Plastiksporen, der sagt: „Das industrielle Hähnchenschlachten ist unendlich viel grausamer, aber keiner regt sich auf.“
Wie später aus dem Artikel hervorgeht, werden verletzte Hähne gepflegt bis sie wieder kampfbereit sind und getötete Hähne gegessen.
Ich hoffe nun, dass ich euch den Hahnenkampf, der in der Dominikanischen Republik als Tradition gilt, etwas näher bringen konnte. Es ist jedoch nicht zu vergessen, dass die „DomRep“ auch viele andere vor allem unblutige Dinge zu bieten hat, mit denen sich vielleicht ein anderer Autor noch beschäftigen wird.
(Bild: © Archivbild: dpa)