Im Jahr 1997 nahm der ASV i.K. mit dem damals gerade fünf Jahre alten „neuen“ Peter von Danzig am Hong Kong Challenge Round the World Race teil.
Camcorder sind natürlich nicht erst seit dem Anbruch des digitalen Zeitalters an Bord, und zum Teil schaffen die Filme von damals den Sprung ins Internet – wie zum Beispiel dieser gut 14-minütige Clip, der während der Atlantiküberquerung von Kapstadt (Südafrika) nach Salvaor de Bahia (Brasilien) entstand:
Man muss nicht Sherlock Holmes sein um die musikalische Untermalung anhand ihrer Texte als „made by ASV“ zu identifizieren…
Jede Reise ist anders, jede Reise ist besonders, jede Reise hat ihre eigene Generation von ASVern. Die Karibik hat uns schon immer angezogen. Türkisblaues Wasser, weiße Strände und immer guter Wind. Was will man mehr?! Dementsprechend waren wir mit dem Peter ja schon drei Mal in der Karibik. 1992 für ca. 3 Wochen während der Kolumbus-Regatta, 1996 für einen kurzen Aufenthalt als Teil der Weltumseglung und einen ganzen Winter 2002/2003. Hier ein paar Erinnerungen, Bilder und Videos. Falls meine Beschreibungen unvollständig oder inkorrekt sein sollten, schreibt das bitte dem Erinnerungsoptimismus zu.
1992 war etwas ganz Besonderes: Die Jungfernreise des neuen Peter von Danzig. Im April sind wir in Kiel losgesegelt. Kurz nach dem letzten Schnee ging es dem Sommer entgegen. Ein kurzer Zwischenstopp in Südengland um den neuen Achterstagspanner, welchen wir im Jahr zuvor mit der Elli in Falmouth abgeholt hatten, auszutauschen, dann über die frühlingshaft-rauhe Biskaya nach Spanien und Portugal. Nach einem Zwischenstop in Gibraltar began die Kolumbus-Regatta in Cadiz. Was für ein Anblick. Ich glaube, es waren fast 100 Großsegler und STA Yachten versammelt. Die Parties waren genial und wir gewannen viele neue Freunde. Auf der ersten Etappe zu den Kanaren zerknickten wir an meinem Geburtstag ca. 60 sm westlich von Casablanca einen Spibaum in einer Halse – nun ja – das Schiff war neu und da konnte man schon mal vergessen, das Babystag vor der Halse abzubauen. Dumm gelaufen. Während des Aufenthalts in Teneriffa kann ich mich nur noch daran erinnern, dass Nils einen Abend endlich die Soundanlage des Hafens, die uns 24 Stunden am Tag mit Gute-Laune-Musik beschallte, „zerlegt“ hatte und dann endlich Ruhe war. Außerdem war die ASTA-Crew der Bundesmarine immer zum Feiern bei uns an Bord.
Otto war am Steuer, als es dann endlich zum Schlag über den großen Teich losging. Ich glaube, wir waren 14 Tage unterwegs. Dabei haben wir viel ueber das Schiff gelernt. Zum Beispiel, dass wir einen Knoten langsamer segelten wenn Nils und ich in den Kojen im Vorschiff schliefen. Jeden Tag zogen wir jemanden in den Mast, um das Spifall auszutauschen. Es war eine tolle Überfahrt und ich weiß noch wie wir 2 Tage diskutierten, ob wir heute oder morgen halsen sollten. Atlantiksegeln war neu für uns und ist schon etwas anders als Regatten bei der Kieler Woche. Als wir endlich in San Juan ankamen, gingen wir bei den Bremern längsseits und haben erst mal alle ein warmes Bier aus der Bilge getrunken (obwohl wir direkt vor einem Kiosk mit icecubes und kaltem Bier lagen).
Nach einem Tage in Puerto Rico machten wir uns auf, die US und British Virgin Islands zu erkunden. Es folgte eine Woche, in der wir von Bucht zu Bucht segelten, The Baths in den BVI besuchten, ein paar nächtliche Regenstürme vor Anker mit Hilfe unserer Maschine abwetterten und viele tropische Cocktails ausprobierten.
Hier ein paar Bilder:
Zehn Jahre später waren wir dann bei der ARC 2002 am Start. Die Crew war klein (wir waren nur zu neunt) aber völlig überqualifiziert, mit ein paar Schiffern oder Wachführern in jeder Wache. In Gran Canaria waren wir auf all den typischen ARC Parties, haben viel zusammen mit der KYC Crew von der Kuh gefeiert und ein paar Tage hart gearbeitet den Peter seefertig zu bekommen. Der Sprung über den Atlantik war schnell – dieses Mal haben wir nur 11 Tage gebraucht. Ich glaube, wir hatten nie weniger als 15 Knoten Wind, oft 25 und mehr. Der Uni Kiel Sturm-Spi war unser Arbeitssegel wir hatten herrliches Segeln bei dem wir fast ständig mit weit über 10 Knoten 3-5 Meter hohe Wellen heruntergesurft sind. Den ersten Advent haben wir auf See mit Weihnachtsmann-Mützen und Dosenbier gefeiert und waren dann als eine der ersten Yachten in St. Lucia im Ziel. Wir segelten spät abends über die Ziellienie und wurden im Hafen mit Cocktails und Musik empfangen. Während der folgenden Tage trafen wir immer mehr Yachten in St. Lucia, so dass wir vor unserer Abreise noch zeitgleich mit Kiel die karibische Weihnachtskneipe auf dem PvD mit den Crews vom KYC, aus Bremen und vom alten Peter, der bei uns längsseits lag, feiern konnten. Weihnachtsmann- und Engelskostüme wurden aus Tischdecken, welche wir uns in Restaurants der Umgebung „geliehen“ hatten, improvisiert und statt einem Schlitten hatten sie ein geborgtes Dinghi mit 100PS Aussenborder, mit dem sie durch den Hafen flitzen und mehr als nur die PvD Crew beschenkten.