Atlantiküberquerung vollständig abgeschlossen

Ja, wir sind etwas spät dran mit dieser Nachricht…

Am Mittwochmorgen so gegen 6.15 Uhr Ortszeit (UTC+1) hat die Peter-Crew das gute Schiff den Douro ein klitzekleines Stück rauf und in die offiziell noch nicht eröffnete Douro Marina in Porto gefahren.

Wir waren alle etwas müd, aber jetzt geht’s wieder!

Den Mittwoch brachten wir dann zunächst mit einem großen Frühstück und danach mit Schlafen, Penne Tuna-Essen (in Gedenken an Berend, der diese Etappe leider absagen musste), Großreinemachen und Arbeitsdienst zu.

Als wir mit vorletzterem Programmpunkt so gut wie fertig waren, rückte dann eine Horde von insgesamt sieben Zollbeamten und Polizisten mit zwei Hunden an, um das Schiff zu durchstöbern! Uns war dann doch etwas mulmig zu Mute, als wir da so auf dem Steg standen und zusahen, wie die portugiesischen Beamten das Schiff untersuchten… Natürlich ohne fündig zu werden.

Das Deckschrubben und Fegen konnten wir dann nochmal wiederholen, da das Hündchen leider stark gehaart hat und offenbar wirklich jeden Winkel mit seinem Spürnäschen untersucht hat…

Gestern gab’s dann einen Tag zur freien Verfügung, den wir so für Dies und Das nutzten. Das Ergebnis: Porto ist eine wunderschöne und charmante Stadt!

Gegen Abend gab es dann das Captain’s Dinner – zubereitet nicht vom Schiffer, sondern von Willi, unserem Portugal-Experten. Und es war, wie soll ich sagen, sehr sehr gut. Auf der Speisekarte standen eine Fisch-Muschel-Meerestiere-Suppe als Vorspeise, Wachteln mit Kohlgemüse, nur so als kleiner Zwischengang…, geschmortes Kaninchen mit kleinen Kartoffeln als Hauptgericht und süßen Puddingtörtchen mit Sahnehaube als Dessert.

Die ganze Veranstaltung hat diverse gesellige Stunden gedauert und wurde mit nicht enden wollenden Witzen untermalt.

Heute und morgen tauscht sich die Crew dann wieder teilweise aus und die glücklichen Langfahrer erkunden unterdessen weiterhin das Festland.

Viele Grüße von den Atlantiküberquerern!

Für PvD und sin Crew

Karin

Rolling home, across the sea

Die Überfahrt aufs europäische Festland neigt sich dem Ende entgegen und eine Zusammenfassung der Reise von Horta über Ponta Delgada scheint angebracht. Im Internetslang beschrieben, verleitet die aktuelle Situation zum Kotzen in Regenbogenfarben: Wir segeln unter Sparkassen-Spinnaker, auf Zielkurs, Delphine schwimmen am Bug mit und es scheint die Sonne bei sommerlichen 20°C.

Die Reise geht also zu Ende, wie sie auf Fajal begonnen hat. Mit gut gelaunter Crew bei bestem Wetter. Dazwischen haben wir die Sonne leider nur wenig gesehen, waren aber trotzdem überwiegend bester Laune.

Für mich persönlich sind mit der Sichtung mehrerer Wale vom Boot aus, der (erneuten) Erkundung der Azoren zu Fuß und auf dem Motorrad und meiner ersten langen Seeetappe unter Segeln gleich mehrere Träume auf einmal in Erfüllung gegangen.

Der überwiegend schwachen Winde wegen, blieb seither auf See genügend Zeit für die absolute Entspannung, die sich für mich so nur durch die Eintönigkeit auf See einstellen mag. Das Leben wird von den Grundbedürfnissen Schlaf, Nahrungsaufnahme und Wärme bestimmt und man ist der Natur ausgeliefert, wie wir es in unserem von Technik bestimmten Leben selten sind. Zwar ist auch hier eine Menge Technik mit an Bord. Erst gestern Nacht dachte ich darüber nach, über wie viele Instrumente wir verfügen, nach denen wir Kurs fahren können: Steuerkompass, Fluxgate, GPS-Kurs, Anzeige für scheinbaren und wahren Wind. Doch am Ende ist es die nachlaufende Dünung, die zuvorderst unseren Kurs bestimmt. Damit die Freiwache unter Deck ruhiger schlafen kann. Die paar Grad Abweichung bringen uns im wahrsten Sinne des Wortes nicht vom Kurs ab.

Wir segeln nicht dem Teufel ein Ohr ab und im Zweifel unsere Spinnaker kaputt, sondern fahren so, dass wir entspannt und erholt ankommen – mit auflaufendem Wasser.

Es fühlt sich gut an, Kontrolle an die Natur abzugeben und alle Verpflichtungen für eine Weile an Land zurück zu lassen. Auf einem tollen, soliden Schiff das Vertrauen vermittelt und einer kompetenten Crew, die gegenseitig auf sich acht gibt. Danke und viele Grüße auf diesem Wege an alle an Land, die zum Gelingen dieses Projektes beigetragen haben.

J’Ole für die PvD Crew

Am Sonntag will der Otto mit uns Segeln gehen

Am frühen Morgen springen die Matrosen frohgemut aus den Federn und setzen sich erwartungsvoll an den Frühstückstisch. Heute gibt es kein Brot, sondern zähen Kleister mit Früchtetee und Kaffee (handwarm, ohne Milch). Als Frühstücksmusik brummt der Motor, weil kein Wind in den Wanten harft. Dafür zeigt der Meilenzäher, dass wir die Hälfte der Strecke von den Azoren zum europäischen Festland hinter uns gebracht haben. Das führt zu einem kleinen Umtrunk aus Jan-Oles Flachmann (Havanna Club – 7 Jahre). Danach nehmen die Matrosen ein erfrischendes Bad, egal ob es dringend notwendig ist, oder nicht. Es folgt der große Moment, wo sich nach einstündiger intensiver Vorbereitung der schwarze Spinnaker am Mast empor rankt. Er hat es schwer, denn er mag sich bei dem seitlichen Schwell nicht so recht mit Wind füllen und wird bald wieder geborgen. Beschämt zieht er sich in die Mädchenkammer zurück. Unverzüglich folgt das zweite Großereignis des Tages. Die Genua wird ausgebaumt. Verblüfft betrachten Wale und Rudel von Delfinen das sich ihnen bietende Schauspiel. Auf dem Fuße folgt der nächste Höhepunkt. Schon Stunden vorher summt es vor Aufregung unter dem Deck. Schließlich wimmelt das Schiffsvolk aus den Niedergängen heraus um sich an das große Werk zu machen: Die Halse. Zahlreiche Taue werden über das Deck gespannt und durch Rollen gezogen. Knoten werden geschürzt und gelöst. Mit einem satten „Plopp“ schwingt sich der Großbaum auf die andere Seite, heisere Befehle werden übers Deck gehustet und nach 90 Minuten ist die großartige Tat vollbracht. Strahlend erscheint Alard mit Kuchenplatten und Kaffee aus dem Niedergang um die erschöpften Matrosen zu stärken. Doch Alard ist nicht der einzige der strahlt. Auch Blöcke, Winschen und das Steuerrad glänzen. Stunde um Stunde hat der Bootsmann sie mit Politur behandelt. Bald geht die Freiwache zur Ruhe. So endet der Sonntag auf dem Atlantik. Noch 373 Meilen nach Porto. Position 39°42´ Nord, 16°46´ West. Otto diktierte, Michi führte Protokoll.

Gestern Abend im Achtercockpit des Peter von Danzig

„Guck mal!“

„Was?“

„Da!“

„Wo?“

„Schon wieder eine leuchtende GallierePortugisisch“

„Aber Dimitri die sind doch giftig! Weißt du noch damals auf den Azoren wo du dir so fürchterlich den Rücken verbrannt hast?“

„Oh ja, aber ich war eine sehr glückliche StudentAustausch damals in Maria Santa.“

Kurze Zeit später suchte der Wachführer die Seekarte, um die aktuelle Position einzutragen. Weil er sie in der Navi nicht fand fragte er Dimitri, der am Ruder stand: „Dimitri, weißt du noch von unserer gemeinsamen Seekarte.“

Dimitri sah den Wachführer an und sagte mit gedämpfter Stimme: „Ahhh… unsere gemeinsame KarteSee!“ und vollführte mit seinem Kopf eine verschwörerische Geste, die auf den Sorter am Niedergang deutete.

In dem Moment meldete sich der angetrunkene Schiffer aus der Ecke uns nuschelte „Ah ein Buch über einen Kapitän mit einer Seekarte auf der jagt nach dem gefährlichsten aller Wale! Das ist eine gute Idee“. Er kam gerade noch dazu seinen rechten Zeigefinger empor zu strecken, bevor sein Kopf vorn überklappte und er wieder seinen Träumen verfiel.

Woraufhin Dimitri mit einem dezenten Lächeln sagte: „ Ja, das ist unser SchifferPeter Herman Melville, der hat immer nur Flusen im Kopf.“

Der Wachführer markierte die Position 38°12,8` N 021°13,5` W auf der Karte und löste Dimitri am Ruder ab, der sich daraufhin in die Prolowanne setzte.

Einige Zeit später rief er: „Schau!“

Wachführer: „Was?“

„Da.“

„Wo?“

„Schon wieder eine SchnuppeStern“

„Aber Dimitri, da darfst du dir was wünschen“

„Oh ja, ich wäre so gerne eine richtige SchifferPeter“

„Aber Dimitri, GaWaSchi sein ist doch auch nicht so schlecht“

„Ist nicht schlecht, aber seit ich als kleiner Student in den ASV gekommen bin….“

Nachmittägliche Gedanken

Die Sonne scheint, an Deck wird Kaffee und Tee gereicht und das gemeine Crewmitglied blättert in bunten Illustrierten.

Wir segeln. Durch relativ plastikhaltiges Atlantikwasser.

Der Wind kommt mit ca. 15 Knoten aus nordöstlichen Richtungen und hat gefälligst bald auf Nord zu drehen. Gegen die eventuell aufkommende Langeweile werden prophylaktisch regelmäßige Vorsegelwechsel vorgenommen: GI, GIII, GI, GIII, GI, GIII, undsoweiterundsofort. Mittlerweile sind wir darin ganz gut.

Gestern Abend wurden plötzlich aufgeregte Stimmen laut, als man vier Bootslängen voraus riesige Thunfische aus dem Wasserr springen sehen konnte. Die beiden Angelgerätschaften waren bereits ausgebracht und nun stellte sich die Frage, ob man dem Schwarm mit ein paar schnellen Wenden hinterher jagen sollte. Nach kurzer Diskussion wurde diese Möglichkeit aber verworfen, da ein negatives Fangerlebnis so manchem Fischer noch im Kopfe umherging: Auf dem Weg von Faial nach Sao Miguel hat ein ungelogen drei Stunden andauernder Kampf mit einem riesigen Thunfisch stattgefunden. Gewonnen hat letzten Endes leider nicht der Peter, sondern der olle Fisch! Das haben die drei sich abwechselnden „Driller“, die Leine und die weiteren Gerätschaften einfach nicht ausgehalten, wenn ich das als unbeteiligte Beobachterin mal objektiv so formulieren darf. Der Fisch hingegen, der hätte problemlos noch zwei Stunden weiter durchs Wasser toben können!

Aber nicht alle Begegnungen mit Wassertieren sind so. Vor einigen Tagen, etwa drei Meilen vor der Ansteuerung nach Ponta Delgada, gab es nämlich ein ausnahmslos freudiges Ereignis: Zwei majestätische Wale zeigten sich uns teilweise sogar nur 20 Meter vom Boot entfernt! Dieses Mal haben wir auch Beweismaterial in Form von Filmen und Bildern erstellen können, da sich die beiden Meeresgestalten erlaubten, uns etwa dreißig Minuten zu begleiten.* Sehr, sehr schön.

Wir können uns im Großen und Ganzen nicht beklagen!

Sommerliche Grüße von Bord des PvD! Karin

* Thematisch wird dieses Erlebnis am kommenden Sonntag wieder aufgegriffen – es bleibt also spannend für euch… 🙂

Abschied von den Azoren – Porto, wir kommen!

In zwei Stunden starten wir in Richtung Porto. Die Azoren sollten wir in Zukunft häufiger auf den Reiseplan stellen – es ist wirklich vielseitig hier: eindrucksvollste Landschaften, nette Leute, gutes Essen, interessante Geschichte und die Lage mitten im Atlantik sowohl für Segler als auch einheimische sehr verbindend.

Anbei noch zwei Bilder aus Horta, alt und neu…

Verspätetes Sonntagsrätsel

Weiter unten könnt ihr ein verspätetes, aber dafür anspruchsvolles, Sonntagsrätsel lesen. Wie immer ist ein Preis ausgeschrieben für die erste richtige Lösung 😉 Weitere Details dazu gibt es aus dem nächsten Hafen. Zur Übermittlung eines Lösungsvorschlags bentutzt bitte die Kommentarfunktion unter diesem Artikel.

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Peter von Danzig überquert den Atlantik. Nach elf Tagen ohne Landsicht, wir schreiben den 26. Mai 2013, befallen Schipper O.B. Zweifel über die Koppelposition. Eine astronomische Standlinie muß her! Ganz tief unten im Navigationsschap findet sich der Sextant. Er wird von den Spinnweben befreit und geölt. Die Schiffsführung reaktiviert das in C-Schein- und SHS-Kursen erworbene und längst verstaubte Wissen über die astronomische Navigation. Endlich sind alle Vorbereitungen für den Sonnenschuß erledigt. Die Bestimmung der Standlinie kann beginnen.

Zunächst wird der Indexfehler für den Sextanten bestimmt: er wird mit -3,5’ (Vorbogen) ermittelt.

Die Koppelposition zum Zeitpunkt der Messung beträgt 38° 50’N und 36° 08’W.

Der Peter arbeitet ordentlich in der See. Wegen dieser schwierigen Bedingungen für die Beobachtung entscheidet sich der Navigator, fünf Messungen der Sonnenhöhe durchzuführen und anschließend zu mitteln. Das sind die Ergebnisse:

  1. Messung:      51° 36,5’               16:00:15 Uhr
  2. Messung:      51° 16,0’               16:01:45 Uhr
  3. Messung:      50° 56,5’               16:03:31 Uhr
  4. Messung:      50° 42,5’               16:04:40 Uhr
  5. Messung:      50° 13,0’               16:07:22 Uhr

Alle Zeiten entsprechen Bordzeit, die gerade UTC-1 ist.

Gesucht ist der geringste Abstand zwischen der aus den gemessenen Werten errechneten Standlinie und der Koppelposition in Seemeilen. Ist das Ergebnis geeignet, die Bedenken des Schippers über die gekoppelte Position zu zerstreuen?

Zusätzlich kann Koppelposition und Standlinie graphisch dargestellt werden.

Hinweise:

  1. Die Gesamtbeschickung für den Kimmabstand des Sonnenunterrandes beträgt für 50° gemessene Höhe und 2 m Augeshöhe +12,7’.
  2. Die monatsabhängige Zusatzbeschickung für den Kimmabstand des Sonnenunterrandes ist im Nautischen Jahrbuch für den Mai mit -0,2’ angegeben.
  3. Wenn kein Nautisches Jahrbuch 2013 zur Hand sein sollte, dann findet man die Ephemeriden der Sonne im Internet unter www.kowoma.de.
  4. Gemittelt werden die gemessenen und korrigierten Höhen.

Und noch ein letztes Wort…

…wir haben ja schließlich noch nicht alles gesagt. Oder zumindest nicht jeder hat schon alles gesagt. Zum Beispiel wurde noch nicht berichtet von der gestrigen Siegerehrung der ARC Europe – in den unterirdischen Gewölben eines in Vulkanasche versunkenen Leuchtturms an der Nordwestküste der Insel.

Dort hatte das Tourismusbüro der Azoren ein paar Dutzend Flaschen regionalen Rot- und Weißwein auf die Back gestellt (Selbstbedienung!) nebst eines sehr ungewöhnlichen und sehr exklusiven Buffets mit Spezialitäten der Insel: Fischklöße, Ananassalat, Drückerfischfilet, paniertes Bauchfett (wie Pralinen), verschiedenen Muscheln, gekochte Seeigel, Ziegenkäse mit Chili, eingelegten Möweneiern, Schnecken und gekochten Seepocken, die teilweise noch lebten. Dazu gab Nils mit vollen Backen kauend folgenden guten Tipp: „Wenn man schnell kaut, kann man sie töten und anschließend runterschlucken!“ – ich glaube wir waren die einzigen, die das gegessen haben. Es krabbelte doch recht interessant auf den Tellern, aber das meiste schmeckte neben „interessant“ auch „gut“. Vor allem der Nachtisch: Quark mit Dill und verschiedene sehr süße Torten, meist mit Honig, Mandeln und viel Zimt. Da alle kräftig zulangten, gab es für den sehr flüssigen Kuchen nach kurzer Zeit kein Besteck mehr, aber der ASVer an sich ist von Natur aus in der Lage zur Not auch Flüssiges mit Zahnstochern als Besteck in die Münder zu befördern.

Zur Preisverleihung wurden die üblichen Reden geschwungen, warme Hände geschüttelt und dann gab es zu unserer größten Überraschung sogar noch einen 3. Platz für den Peter! Ein Blick in die Ergebnislisten zeigt, dass wir mit 25h Maschinenbetrieb im Vergleich zur Konkurrenz (mit teilweise 100h Maschinenbetrieb und mehr…) sehr viel gesegelt waren. Das wurde durch die komplexe Verrechnungsformel der ARC wohl entsprechend honoriert. Komische Motorbootregatta! Wie auch immer, wir bringen schweres Blech mit nach Kiel und die Erinnerung an eine entspannte und ruhige Überfahrt. Besonderer Gewinn des Abends war eine Sammlung von Bildern, die andere Teilnehmer der Ralley vom Peter gemacht haben und die wir euch natürlich nicht vorenthalten wollen.

Viele Grüße von Faial, die neue Crew ist mittlerweile komplett hier und morgen geht es weiter zur nächsten Insel. Die Azoren gefallen uns doch ausnehmend gut…

Ole für die PvD-Crew

Ein paar Worte des Schiffers

So, nun will der Alte auch mal was schreiben (bzw. schreiben lassen. – Anmerkung der Tippse…)

Ich fahre mit einer sehr befahrenen, mit Wachführern und Schiffern verschwenderisch ausgestatteten Crew sozusagen als Badegast in angenehmer Weise über den Teich. Zum Wesentlichen lief der ganze Bordbetrieb von allein. Im Vergleich zu früheren Reisen hat sich doch einiges verändert. Was am deutlichsten – fast schon penetrant – auffiel, war der ständige Betrieb von Laptops, Unterhaltungselektronik, Bordcomputer u.ä. Das Klicken der Tastaturen – Dauerbegleitmusik – muss man sich angewöhnen.

Es wird auch mehr diskutiert – in der Form aber sehr angenehm.

Nun zu den Islas Acores: Wir passierten hoch am Wind Flores – mit den Lichtern wie ein glühender Kohlehaufen mitten im Meer. Gegen Morgen tauchte dann Faial vor uns auf und nach ein paar Kreuzschlägen Horta mit unserem Port of Destination.

Ein Jüngling (ein etwa 30-jähriger ARC-Mitarbeiter. – Anmerkung der Tippse…) hüpfte auf der Kaimauer hin und her und teilte uns nach einstündigem Durcheinander einen Liegeplatz – nett an der Mauer gelegen – zu.

Es folgte das Großreinemachen, obwohl das Schiff gar nicht so verdreckt war. Allerdings stank es durch den übergelaufenen Grauwassertank interessant.

Später Wanderungen, Autofahrten, Mopedtouren über die schöne Vulkaninsel mit großen älteren und neuen Kratern, Lava- und Aschefeldern und – wie der Name Horta schon sagt – Hortensien, fast ubiquitär. Muss in 2-3 Wochen toll aussehen, wenn die alle blühen. Der Hafen ist nett und gepflegt, die Kneipen preiswert, die Leute – bis auf die Bedienung im Peter’s Café Sport – freundlich und hilfsbereit. Das Wetter kühl und windig. Sehenswert die Walfabriken mit den Filmvorführungen über die Waljagd – wie die armen Viecher zum Teil über Stunden mit Harpunen totgestuckert wurden – schrecklich anzusehen.

Jetzt hat Ole märchenhaft gekocht.

Backen und banken.

Schluss.

Gruß Otto

(und Tippse…)

 

Peter ist in Horta

Heute morgen, um 8 Uhr UTC hat der Peter die Ziellinie vor Horta passiert. Kurz darauf machten wir an der berühmten Pier des Hafens fest – unweit einer Malerei vom alten Peter. Michi verwöhnte uns mit einem Rühreifrüchstück, zu dem es dank Ottfried frisches Brot gab. Herrlich. Nun wird geduscht, gedöst und erstmal angekommen…