Wechseltag:

Es ist wieder einmal so weit. Der letzte grosse Crewwechsel steht an. Ab jetzt 5 Leute bis Kiel an Bord

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The Baths

Nachdem wir die Nach an einer Mooring vor dem Bitter End Yacht Club auf Virgin Gorda verbracht haben und ein bisschen deren Facilities nutzen konnten, sind wir früh morgens zu den Baths, einer Sehenswürdigkeit im Süden der Insel, aufgebrochen. Der Plan war vor der gesammelten Charterflotte eine Mooring zu bekommen und den Ort noch ein bisschen für uns zu haben. Bei unserer Ankunft um 7 waren jedoch die meisten Plätze schon belegt. Erfreulicherweise haben sich die Leute an Land und zu Wasser gut verteilt, dass zumindest in den ersten Stunden Schnorcheln und Landgänge noch recht gut möglich waren. Einige Stunden später, konnte man vor lauter Leuten den Strand fast nicht mehr sehen. Wie ein älterer Segler, den die Vorcrew kennengelernt hat, sagte, sind die BVI touristisch perfekt erschlossen – mit allen Vorteilen und allen Nachteilen. Vorteil ist zumindest, dass ich jetzt in der Bucht auf dem Peter sitzen kann und mit Wlan diesen Artikel schreibe.

Beste Grüße in den Schnee im Namen der ganzen Crew

Erstaunliches Erlebnis im Supermarkt

Ich habe gerade fürs Früstück auf dem Peter eingekauft und bin dafür in den Supermarkt gegangen. Leider waren dort die Kassen ausgefallen. Dies führte jedoch nicht dazu, dass, wie man es jetzt vielleicht aus Deutschland kennen würde, nichts mehr möglich war, sondern alles ging ein bisschen langsamer, weil die Kassiererinnen die Preise aus dem Kopf, oder mit Nachforschung im Laden, per Hand auf einen Zettel schrieben und dann kurz zum einzigen Taschenrechner im Laden liefen um alles zu addieren. Ein kleines Problem enstand, als ich eine 300g schwere Zwiebel auf die Wage legte und nun die Kassiererin den Kilopreis von 6,15$ auf 300g herunterrechnen musste. Ich konnte ihr jedoch durch blitzschnelles Dreisatzrechnen den Preis sagen und habe dabei sogar 0,5c Gewinn gemacht. Bei 425g Tomaten resignierte die Kassiererin jedoch und schrieb einen Pauschalpreis auf. Da sie mir leider den Kilopreis nicht sagen konnte, konnte ich nicht nachrechnen, ob es fair war. Dieses erstaunliche, für die Karibik, die eher mit einer „no pressure“ Einstellung trumpft, untypische Erlebnis werde ich auf jeden Fall in Erinnerung behalten. Zum Früstück gab es dann übrigens warme Dosenmakrele in Tomatensoße mit  Brot und hartgekochtem Ei. Dies hat mir gestern Morgen auf Anguilla Dj ChuChu aus Jamaika als ein typisch jamaikanisches Frühstück zubereitet und ich wollte es der Petercrew nicht vorenthalten.

Antigua:

Zwischen Les Saintes und Guadeloupe beim Regattatraining Spi geplatzt… Nun sind wir auf Antigua (Nelson’s Dockyard) und erwarten die Vermessung für die Heineken Regatta und drei Neuankömmlinge!

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Les Saintes

Nach einem Badestopp in St. Pierre machten wir uns also in der nach auf den Weg Richtung Les Saintes. Das Wetter empfing die Neuankömmlinge mit ostseeartigem Starkregen über mehrere Stunden, es ist ja immer schön, wenn alles getan wird, damit man sich heimisch fühlen kann. Nach einigen flauen Momenten innerhalb der Nacht im Windschatten von Dominica, die unter anderem genutzt werden konnten, um Meeresleuchten zu beobachten, erwartete uns zwischen den Inseln im Morgengrauen ordentlicher Wind, so das wir uns  flott mit Genua IV und Groß im 2. Reff halbwinds unserem Ziel näheren konnten.
Das Segeln in der Karibik ist schon fein, vor allem aus der Perspektive eines Neuankömmlings. Beständig warme Temperaturen und frische Winde. Um für den an den Inselcaps drehenden Winden gut aufgestellt zu sein, haben wir die Genua IV gewählt. Während der nächsten Tage werden wir aber auch noch Klüver II mit Fock ausprobieren. Dann hat  unser PvD noch etwas mehr Power und fliegt noch schneller duch die Wellen. Apropos Wellen – der Peter schaukelt kräftig im Seegang. Trotz der wunderbaren Bedingungen haben sich noch nicht alle daran gewöhnt.

Vor Bourg des Saintes / Terre-de-Haut gab es dann eine Mooring für uns und dieses Fleckchen Erde lädt zum verweilen ein – was wir dann auch taten bzw. immer noch tun. Gestern haben wir die Insel besichtigt, sind aufs Fort Napoleon, eine alte Burg auf dem Berg, gestiegen, haben ein paar Fotos gemacht und uns dann an einen wundervollen Strand mit Kokospalmen und vorgelagertem Riff begeben. Dort konnten man schnorcheln und allerlei Getier beobachten, baden und auf einen vorgelagerten Felsen rüber nach Guadeloupe und Marie Galante schauen – unser Badestrand liegt geschützt, bei miesem Wetter dient die Bucht als “Hurricanehole“, auch wenn die Einfahrt bei Starkwind sicher kein Spaß ist.

Heute möchten wir vor dem Archipel Regattatraining machen – wir alle haben seit ziemlich langer Zeit keinen Spinnaker mehr gesehen. Danach ist Bootbasteln angesagt, um dann den Abend hier auf dem Archipel am Strand mit grillen zu verbringen und in den Geburtstag unseres Wachführers Mike hinein zu feiern. Ob das Wetter uns lässt?

Heyka
(Fotos: Sören / Stefan)

Nachtrag: Es hat uns gelassen und es war großartig. Wir saßen und aßen bis die Mücken uns fraßen (Lyrik am Abend).

Martinique:

Nachdem wir zunaechst mangels Liegeplatz in Le Marin, die Nacht vor St. Anne ankernd verbringen mussten, konnten wir heute zum Grossreinemachen einen Hafenplatz ergattern. Ueberfahrt nach Martinique war windreich und schnell!

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Unser Dinghi

Das Leben in der Karibik ist nicht nur Kokospalmen und Zuckerrohr! Ziemlich häufig kommt nämlich unser Dinghi mit ins Spiel. Und dann geht das Drama los! Man stelle sich vor, die Abendplanung sieht es vor, dass sich die Crew an Land einfindet. Nun fängt man also eine halbe Stunde vorher mit den Transporten zwischen Peter und Küste an. Rechtzeitig genug deshalb, weil sich das Peterchen unter keinen Umständen für den Transport von mehr als zwei Personen eignet. Wenn man ganz großes Glück hat und der Motor einen guten Tag, springt er tatsächlich zunächst einmal an. Spätestens, wenn man am Ziel dann aber die Drehzahl reduziert oder es gar wagt, auszukuppeln, geht der Motor einfach unvermittelt aus. Nun ist es aber nicht damit getan, dass man die Reißleine noch ein paar Mal bedient, nein! Das bringt gar nichts. Mann kann dann die Vergaserentlüftungsschraube mit dem eigens mitgebrachten Schraubendreher lösen und – mit 2-3 Küchenrollen bewaffnet – Wasser und Benzin aus dem Vergaser ablassen. Das verschmutzt (trotz der Küchenrollen) Mensch, Dinghi und Karibische See. Aber was tut man nicht alles für seine Crew. Also gut, zurück zum Schiff. Auf dem Weg dorthin säuft der Motor erneut ab. Aus Mangel an Zeit, Lust oder Küchenrolle entscheidet man sich gegen die oben erwähnte Methode und greift nun zu den Ruderriemen. Wäre gar nicht schlimm, wenn man sie kurzerhand in die vorgesehenen Riemenhalter stecken könnte. Die sind allerdings vor unbestimmter Zeit vor Altersschwäche schlicht abgefallen. Deren Aufgabe übernehmen mittlerweile liebevoll angetüddelte Soda-Bändsel. Man ist jetzt allein, also kniet man sich mit Rücken zur Fahrtrichtung auf den Boden und rudert (meist gegen Wind und Welle) Richtung Peter. Und dort erwartet einen das nächste schwerwiegende Problem. Denn eigentlich fasst das Dinghi nun nur noch eine weitere Person. Da sich aber der bisherige Ruderer mit aufgescheuerten Knien und am Ende seiner Kräfte befindet, braucht er jetzt Unterstützung beim Paddeln. So weit so gut, zwei Paddel, zwei Personen. Nun legt aber das Peterchen bei den Paddelbewegungen solch ungünstige Hopser hin, dass ein Dritter zum ständigen Heraus-Pützen der Wassermassen an Bord dringend erforderlich ist. Macht einen mehr, als für das Dinghi eigentlich geeignet sind. Ist aber auch egal, die meisten sind zu diesem Zeitpunkt sowieso schon nass. So paddelt man nun (zwei an den Riemen, einer an der Schlagpütz) zu seinem gewünschten Ziel und wird auf der beschwerlichen Reise von verschiedensten Seiten fotografiert, gefilmt oder einfach nur ausgelacht. Nun, der ASVer ist keine Muffpumpe, man beißt sich durch und bringt zu Ende, was zu Ende gebracht werden muss. Nach einer Dreiviertelstunde kommt der Letzte mit nassem Hosenboden an Land an. Macht ja nichts, bei den klimatischen Verhältnissen hier trocknet das im Null-komma-nix. Zurück bleibt nur ein verkrusteter Salzrand. Und die Vorfreude auf die Rückfahrt.

Maike für die jetzige Crew und alle, die auf dieser Reise in den „Genuss“ einer Dinghifahrt kommen mussten

Marigot Bay:

Sind heute Morgen mit Wind von achtern und 8-10 Knoten Fahrt mal eben in die Marigot Bay gesegelt. Kurze Reperaturen am Mastrutscher abgeschlossen und jetzt noch ein bisschen am Strand liegen.

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Ein Fisch!

Es wurde ja schon zuvor von Anglerglück an Bord des PvD berichtet. Zuletzt riss dieses Glück aber im wahrsten Sinne des Wortes ab. Auf der Überfahrt von Dominica nach Martinique biss ein Fisch von einer derartigen Größe, dass der Wirbel vor dem Vorfach abriss, und heute ist auf dem Weg von Martinique nach St. Lucia bei einem weiteren Biss die Leine gerissen. Wir ließen uns jedoch nicht entmutigen und banden einen kleinen alten Köder direkt an die Leine. Kurze Zeit später fuhren wir wohl durch einen Schwarm „Opferfische“, da sich auf der Wasseroberfläche eine Menge Vögel befand und auch einige Delfine ums Schiff herum schwammen. Genau dort verwechselte ein Mahi-Mahi (ich glaube im Deutschen heißt er Goldmakrele)  unseren Köder mit einem „Opferfisch“ und biss an. Kurze Zeit später lag er tot im Achtercockpit und wurde auch direkt seines Kopfes, Schwanzes und seiner Eingeweide entledigt. Die folgenden Fotos zeigen den Werdegang vom Fisch bis hin zum fertigen Abendessen – Spaghetti mit Mahi-Mahi auf Garnelenbett und einer Menge Knoblauch. Einen kleinen Zwischensnack aus rohem mariniertem Fisch gab es natürlich auch.

Ich bin gespannt, was die Karibische See uns noch beschert. Wenn es nach mir ginge, wäre der nächste Schritt ein kleiner Marlin 😉

Jetzt sind wir zumindest erstmal für die nächsten Tage auf St. Lucia und werden mal sehen, was man hier vom Carnival mitbekommet.

Viele Grüße auch vom Rest der Crew wünscht Michi