Gruß aus Great Yarmouth

Nach mehreren Tagen erreichte uns gestern am späten Abend die erste Nachricht von Bord des Peter von Danzig. Maike schreibt:

Die Nordsee hat uns viel abverlangt!

Sonntag früh noch gut erholt bei Flaute unter Motor über die Elbe und auf die Nordsee getuckert, frischt es gegen Abend auf. Schnell hat der Wind auf 5-6 Bft. zugenommen, dazu kommen mannshohe Wellen, beides schiebt von hinten durch die dunkle Nacht. Toller Auftakt!

Der Montag beginnt ähnlich, der Seegang hat bisher nur vereinzelt Ausfälle in der Crew zu verantworten. Doch gegen Mittag beginnt der Barograph, ins Bodenlose zu fallen. Gegen 16:00 Uhr frischt es dann auch plötzlich weiter auf, innerhalb kurzer Zeit messen wir über 50 Knoten. Das Trysegel bei diesen Bedingungen anzubauen, ist ein Akt, der uns etwa eine Stunde kostet. Die Fock hingegen ist dann schnell geborgen. Die Stimmung bleibt über die ganze Zeit gut, eine Hand greift in die andere. Guntram steht wie ein Fels in der Brandung am Steuer, während uns die Gischt um die Ohren fliegt. Unvorstellbar starker Wind, die höchste Windspitze auf der Anzeige beträgt 63 Knoten.

Als in den Morgenstunden der Wind zumindest unter 40 Knoten fällt, werden schon wieder erste Scherzchen gemacht. Das aufkommende Tageslicht beruhigt zusätzlich.

Der Dienstag bleibt windig, das Trysegel bleibt oben, jetzt aber unterstützt von der Sturmfock. Peter ist in seinem Element und erträgt alle Schikanen ohne Murren. Wir entschließen uns, unser eigentliches Ziel Dover aufzugeben und nach Great Yarmouth einzulaufen. Dort kommen wir in den frühen Morgenstunden am Mittwoch an und finden ein lauschiges Plätzchen an der Pier. Nach einer heißen Suppe aus der Dose (für viele die erste Nahrungsaufnahme seit Montagmittag) geht es ab in die Koje, wir sind dann doch sehr erleichtert!

Der Mittwoch wird zum Groß-Reinemachen genutzt, einige Spuren hat der Sturm dann doch hinterlassen. So werden Segel genäht, Dinge wieder fest geschraubt, Sachen zurück an den rechten Platz gerückt. Anschließend ziehen wir als Karawane zum örtlichen Schwimmbad, endlich duschen! Dabei müssen wir auch feststellen, dass wir in einer echt hässlichen kleinen Stadt gelandet sind, abgeranzte Spielhölle mit Meerblick. Aber schietegal, nun geht’s ins Pub und morgen schlafen wir noch mal aus, bevor wir nachmittags Richtung Newhaven auslaufen.

Beste Grüße an alle Zuhause!

Neuesten Infos zufolge wird der PvD Great Yarmouth um 14:00 Uhr UTC (16:00 Uhr MESZ) wieder verlassen und in Richtung Eastbourne auslaufen. Die Crew rechnet damit, morgen gegen Mittag dort zu sein. Gute Fahrt!

Update:
Ein aufmerksamer ASVer hat eine Webcam in Great Yarmouth ausfindig gemacht und das Auslaufen des PvD für uns festgehalten. Der Zeitstempel zeigt 3:48 p.m., das entspricht 14:48 Uhr UTC. Die Planung wurde also gut eingehalten und der Peter konnte unter Segeln und im Sonnenschein wieder in den Englischen Kanal auslaufen!

Die Flucht in der Presse

Die Kieler Nachrichten berichten in ihrer heutigen Ausgabe vom Start unserer „Flucht“:

In der Onlineausgabe der Zeitung haben wir es sogar auf die Startseite geschafft, der Bericht fällt auch noch etwas detaillierter aus als in der Printausgabe: LINK.

PvD gesichtet!

Nur wenige Stunden sind seit dem Ablegen in Kiel vergangen, schon erreichen uns erste „Spionagefotos“ des Peter von Danzig. Am gestrigen Abend wurde das Schiff im Hafen vor der Schleuse in Brunsbüttel gesichtet, heute Morgen dann unter Segeln vor Cuxhaven!

Aus der Reichweite der AIS-Landstationen ist der Peter nun seit ca. 12:30 Uhr verschwunden, die letzten Infos von Bord lauteten: Zielhafen Dover. Wir warten gespannt auf die nächste Positionsmeldung!

Herzlichen Dank an die Einsenderinnen und Einsender der Fotos!

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Die Flucht beginnt!

Farewell Peter von Danzig!Der Blick auf unseren Countdown rechts verrät es: Es ist soweit! Nach gut einjähriger Vorbereitung und vielen, vielen investierten Arbeitsstunden konnte unsere Flucht in die Karibik heute Morgen um 10 Uhr wie geplant beginnen. Auf 17 Etappen wird das Schiff in den kommenden 42 Wochen über die Kanarischen Inseln in die Karibik gesegelt, im Mai 2013 geht es dann über Bermuda und die Azoren zurück nach Kiel. Rund 100 Segler freuen sich auf eine Farewell Peter von Danzig!unvergessliche Reise!

Nachdem wir den Abschied bereits am gestrigen Abend (und bis tief in die Nacht) mit einer karibischen Farewell-Party gebührend gefeiert hatten, stand heute Morgen die formelle Verabschiedung durch Kiels Bürgermeister Peter Todeskino, den Präsidenten der Universität Prof. Gerhard Fouquet sowie unseren Ersten Vorsitzenden Uli Münker auf dem Programm (die Lokal- und Fachpresse wird in den nächsten Tagen berichten).

Kiels Wetter zeigte sich wieder einmal von seiner besten Seite und war von stundenlangem Nieselregen geprägt. Nichts desto trotz war die Freude über den Reisebeginn bei allen Beteiligten groß. Die Crew der ersten Etappe darf endlich auf’s Wasser und für den Rest der Organisatoren und der Vereinsmitglieder kehrt nach den strapaziösen letzten Wochen wieder etwas Ruhe ein.

Das Organisationsteam freut sich riesig, dass das Schiff gut vorbereitet und technisch topfit zu seinem 42-wöchigen Törn starten kann! Und so verließ der über die Toppen geflaggte Peter von Danzig pünktlich um 10 Uhr seinen heimatlichen Liegeplatz am ASV-Steg an der Kiellinie. Seine Position kann nun, solange er sich in Landnähe befindet, hier mitverfolgt werden – wovon wir regen Gebrauch machen werden!

Farewell Peter von Danzig!Und wer sich gewundert hat, warum die Festmacher nicht mitgenommen wurden: Wir haben schöne neue an Bord!

Zum Zeitpunkt der Entstehung dieses Artikels war der Peter übrigens bereits in der Schleuse von Brunsbüttel! Die Daheimgebliebenen wünschen gute Fahrt!

Ich packe meinen Koffer…

… haaaaaalt! Stop! Keinen Koffer. Der Peter ist kein schwimmendes Hotel und hat leider keinen Keller mit Platz für zwölf große Hartschalenkoffer. Also noch einmal von vorn: Ich packe meine Tasche… schon besser.

Der Reisebeginn rückt für viele Teilnehmer in greifbare Nähe und wir vom Orga-Team hören oft die Frage: „Was muss ich denn mitnehmen?“ Die ist in der Tat nicht unberechtigt, denn neben eurer persönlichen Ausrüstung gibt es noch einige Dinge, die ihr auf eine lange Peterreise unbedingt mitnehmen müsst. Zum Glück haben wir das schon etwas öfter gemacht und Sören hat uns freundlicherweise eine Packliste zur Verfügung gestellt.

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Indienststellung: Baustelle „Peter von Danzig“

Der Tag der Abfahrt naht – und unser Peter von Danzig muss auf seine 42-wöchige Reise gründlich vorbereitet werden. Da gilt es neue Leinen einzuziehen, die LED-Beleuchtung im Salon zu montieren, Winschen zu warten, den Kühlschrank zu reparieren, neue Strippen für die Kommunikationselektronik zu ziehen und, und, und…

Kurzum: Wir brauchen eure Hilfe! Seit dem vergangenen Sonnabend läuft unsere Indienststellungswoche, das heißt noch bis zum kommenden Sonntag (09.09.) werden wir täglich ab 13 Uhr am Peter schrauben, feilen, bohren, lackieren, putzen und basteln. Jeder Reiseteilnehmer ist aufgefordert uns dabei zu unterstützen und sich im Rahmen seiner Möglichkeiten an den Arbeiten zu beteiligen. Koordiniert werden diese vom Bootsbetreuer Jens, der euch gern nähere Infos zu den offenen Baustellen gibt. Auch Köche werden noch dringend benötigt – jeden Abend müssen 15 bis 20 hungrige Schraubermäuler gestopft werden!

Also: Kommt bitte vorbei, damit wir unsere Reise am 22.09. mit einem gut vorbereiteten Peter von Danzig antreten können!

 

Freie Plätze! Jetzt anmelden und mit uns flüchten!

Unsere „Flucht“ beginnt in weniger als einem Monat – und wir haben noch freie Plätze!

Wachführer suchen wir noch für die Etappen 9 und 10, Crewplätze sind auf der Etappe 16 und der ersten Hälfte der Etappe 14 zu haben.
Daten und Fakten zu den Etappen gibt es direkt hier in unserem Kalender oder wie gehabt über den Etappenplan auf unserer Homepage. Wer sich anmelden möchte, der sollte das hier tun!

Es gilt wie immer die Prämisse first come, first sail!

Teilnehmer aus anderen ASV-Verbandsvereinen können in der Regel dann als Wachführer fahren, wenn sie die Führungsberechtigung für das größte Kielschiff ihres jeweiligen Vereins besitzen. Klärt dies aber bitte im Einzelfall vorher mit uns ab!

Bildquelle

 

55 tolle Sachen möcht’ ich in der Karibik machen! Folge 36/55: Bunte Fische fotografieren

Heute wieder ein schöner Artikel von Andrea:

Warum will bisher eigentlich keiner Schnorcheln gehen? Scheut der Segler so sehr das Wasser, dass er sich nicht von seinem sicheren Boot herunter wagt? Gut, in der Ostsee ist das Schnorcheln und Tauchen im trüben Wasser mit Aussicht auf Quallen wenig ergiebig. Die ambitionierten Taucher mögen mir da widersprechen, aber wenn man an karibische Gewässer denkt… glasklares Wasser, auch ohne Neoprenanzug muckelig warm, bunte Fische, Wale, Delfine, Meeresschildkröten, Korallen. Perfekte Motive für meine neue wasserdichte Digitalkamera! Bisher sind mir in unseren Gewässern nur durchaus gefährliche und unsensible aber insgesamt doch eher unspektakuläre Monster vor die Linse gelaufen. Siehe nachfolgendes Bild zur Demonstration:

Anderes erwarte ich da auf bzw. rund um die Grenadines. Berühmt sind dort die Tobago Cays, die aus fünf kleinen Inseln umgeben von Korallenriffen bestehen.

Einen Ausflug auf die sonst unbewohnten Inseln stelle ich mir ungefähr so vor: Mit dem Beiboot am weißen Sandstrand anlanden, Brille und Schnorchel auf die Nase und dann abtauchen ins kristallklare Wasser mit scheinbar grenzenloser Sicht. Schwerelos durchs Wasser gleiten, vor meinen Augen Schwärme bunter kleiner Fische und dann auf einmal majestätisch langsam vorbei gleitend eine Meeresschildkröte. Unter mir bunte Korallenriffe, die sich langsam mit der Strömung hin und her wiegen. Mittags kleine Pause am Sandstrand, schnell eine Kokosnuss geschlürft und dann wieder abtauchen ins 27°C warme Wasser. Abends gibt es zum Abschluss bei Sonnenuntergang (der ist da ja leider immer recht früh) einen feinen Rum und Leckeres aus der Meerestierküche.

Und wer mir jetzt nicht glaubt, dass das genau so sein wird, dem werde ich das dann anhand der Unterwasserfotos beweisen!

Schiffer stellen sich vor: Achim Meyer

Etappen: 2, 6, 7, 8

Achim Meyer, geboren 1942 in Konstanz

Segeln seit der Jugend. Eigner einer H-Jolle, zahlreiche Preise, auch erste.

  • 1961: Eintritt in den ASV in Kiel, Seereisen Nord- und Ostsee.
  • 1964: Bestmann auf der Seereise des Peter von Danzig Kiel – Lissabon – Bermuda – New York – Kiel. Die letzte Etappe wird mit dem Schlimbach-Preis prämiert.
  • 1968: Nordatlantik-Seereise des PvD: Wachführer auf den Teilen Lissabon – Bermuda, Bermuda – Travemünde/Kiel
  • 1973/74: Teilnahme an der Weltumsegelung des PvD.
  • 1975: Schiffer des PvD auf der „Großen Acht“ über Nordsee und Nordatlantik: Kiel – Reykjavik – La Corun͂a – Ponta Delgada – St. Malo – Kiel.
  • 1976/77: Schiffer des PvD auf der 1. Karibikreise: Kiel – Lissabon – Kapverden – Barbados – Martinique – St. Lucia – Grenadinen – Grenada – Tobago – Trinidad – Martinique – Dominica – Antigua – St. Barth’s – Saba – Santo Domingo – Nassau – Azoren – Kiel.
  • 1981/82: Schiffer des PvD auf der 2. Karibikreise: Kiel – Lissabon – Kanaren – Kapverden – Martinique – Antigua – Guadeloupe – Dominica – Martinique – St. Lucia – St. Vincent – Grenadinen – Grenada – Tobago – Isla Margarita – Bonaire – Haiti – Santo Domingo – Azoren – Cherbourg – Kiel.
  • Sommer 1982: Schiffer des PvD auf der STA-Regatta Falmouth – Lissabon
  • 1984: bei der Nordatlantikfahrt des PvD Schiffer der Etappen Quebec – Sydney (Nova Scotia)  und der Regatta Sydney – Liverpool
  • Mai 2009: Schiffer der Walross 4 des Akademischen Segler-Vereins (Berlin). Beabsichtigte Reise: Auckland (NZ) – Tahiti u.a. – Auckland. In der Nacht nach dem Auslaufen Bruch einer Saling, Rückkehr nach Auckland, Einleiten der Reparatur.
  • November 2009: Schiffer der Walross IV, Reparaturabschluss, Reise Auckland – Tonga – Auckland.

Außerdem gelegentlich Seereisen mit gecharterten Schiffen, zuletzt Juni 2011 mit meiner Frau Dagmar und Bia und Albert von Doetinchem: St. Malo – Kanalinseln – Dartmouth – Isles of Scilly – St. Malo.

Wichtige Nebensache (Beruf): Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, seit Juli 2008 pensioniert.