Das Ende der „Flucht“

Vier Monate sind nun vergangen, seit unser Peter von Danzig wieder sicher am heimischen ASV-Steg an der Kiellinie festgemacht hat. Seitdem ist es ruhig geblieben, hier auf dem offiziellen Flucht-Blog, und viel aktiver wird es auch nicht mehr werden. Die Reise ist Vergangenheit, inzwischen sind wirklich die letzten Taschen ausgepackt und das letzte Salz aus dem Ölzeug gewaschen – Zeit also, um noch einmal auf den Abschluss der Flucht in die Karibik zurück zu blicken.

Willkommen zu Hause! (c) Dirk KrügerIntensive Vorbereitungen für die große Welcome-Party bestimmten in den Tagen vor dem 13. Juli 2013 das Geschehen am Bootshaus. Da wurde die Bootshalle leer geräumt, der Saal auf Vordermann gebracht, Transparente gemalt, PvD-Modelle aus Pappe gebastelt, Pavillions aufgestellt und ein Pool gebaut. Moment… ein Pool? Genau: Auf unserem Hof stand, passend zum karibischen Kontext, ein Pool mit ca. 3-4m Durchmesser und rund 7.000 Liter Wasser! So konnte die feiernde Meute des Nachts noch die Pool-Party-Szenen von St. Lucia und anderswo originalgetreu nachstellen! Aber ich greife vor…

Konvoi (c) Dirk KrügerAm Samstagmorgen war es dann auch soweit: Die Crew der letzten Etappe hatte das Schiff schon am Vorabend sicher aus der Kanalschleuse Holtenau heraus und in einen geheimen Hafen in der Kieler Förde hinein gebracht und war morgens nicht nur zum verabredeten Zeitpunkt, sondern sogar etwas zu früh endlich in Sichtweite des ASV. Auf unseren Vereinsschiffen Ellide und Springburn waren zwei Crews aufgebrochen, den Peter auf der letzten Meile zu Die letzten Meter unter Segeln (c) Dirk Krügerbegleiten – so gab der Konvoi dann auch ein schönes Bild ab, als er sich dem Steg näherte.

„Welcome to Kiiiiel! – Uiiiiiiiiuuu“ schallte es aus unserem mitgebrachten Megaphon, als das Schiff in die Boxengasse einschwenkte: So (ähnlich) waren wir nämlich im Dezember 2012 auf St. Lucia begrüßt worden, nachdem wir die Atlantiküberquerung hinter uns gebracht hatten. Großes Hallo am Steg, ein paar kurze Reden, dann konnte die eigentliche Welcome Party beginnen! Bei hausgemachter Blasmusik, Kaffee, Kuchen und Sekt wurde die Crew herzlich in Empfang genommen.

Segel runter, Flaggen hoch! (c) Dirk KrügerLeinen über! (c) Dirk KrügerÜber die Toppen geflaggt! (c) Dirk Krüger

Nach einer nachmittäglichen Verschnaufpause konnten wir die Reise abends dann im offiziellen Rahmen abschließen, einige Präsente und Gewinne (Sonntagsrätsel!) überreichen und uns dann den karibischen Cocktails und dem Pool widmen!

Was bleibt nun zu sagen, über diese bisher zweitlängste Reise des Peter von Danzig?
Glatt gelaufen ist sie. Um die 16.000 Seemeilen haben wir abgespult, über 100 Teilnehmer sind mitgesegelt, die Schäden am Material hielten sich in einem vertretbaren und erwartungsgemäßen Rahmen und auf der finanziellen Seite sieht es gut aus. Viele Langfahrer hatten wir dabei, die sich gleich für mehrere Monate an Bord einquartiert haben – das hat sicherlich zum reibungslosen Ablauf der Reise beigetragen. Unsere Ziele haben wir erreicht: Wir sind dem kalten nordeutschen Winter entflohen und haben es uns in der Karibik gemütlich gemacht. Den Atlantik haben wir überquert, manch einer sogar zweimal. Große Regatten sind wir mitgesegelt, und das nicht einmal schlecht. Und wir haben erneut gezeigt, was den ASV in Kiel ausmacht: Große Reisen, Blauwassersegeln, und alles unter der Leitung der Studenten.

Um uns nicht zu sehr selbst auf die Schultern zu klopfen, möchten wir uns auf diesem Wege noch einmal für die tolle Unterstützung durch unsere Sponsoren, den Verein und einzelne Vereinsmitglieder bedanken, ohne die das Projekt so vielleicht nicht hätte umgesetzt werden können: Ihr seid super!

Um die Erinnerung an diese Reise wach zu halten, wird selbstverständlich dieser Blog auch weiterhin online bleiben, außerdem wird es wie üblich ein Reiseheft geben, an dem aktuell noch fleißig gebastelt wird, und in dem wir Berichte über alle Etappen und die eine oder andere weitere Begebenheit veröffentlichen!

So long,

Euer Flucht-Orga-Team

P.S.: Coming up next: Island-Azoren 2015 – stay tuned!

Blogeinträge auf Englisch

Die sprachgewandte Crew des Peter von Danzig bloggt neuerdings auch auf Englisch, und zwar auf den Seiten des ARCE-Veranstalters Worldcruising.

Genau wie bei unserem Blog hier kann man dort Artikel per E-Mail übermitteln, wovon seit einigen Tagen reger Gebrauch gemacht wird.

Um auch die englischen Artikel zu lesen, klickt HIER und filtert nach dem Bootsnamen „Peter von Danzig“, dann erhaltet ihr eine Übersicht über die Artikel!

Die Flucht in der Presse

Am heutigen Tag erscheint auf Seite 162 der Kieler Nachrichten mal wieder ein schöner Artikel über unsere Flucht. Autor Ralf Abratis interviewte dazu Maike, die nach wie vor unser Organisationsteam leitet.

Viel Spaß bei der Lektüre!

„La Maya desnuda“ von Goya zum Gespräch beim PvD-Express

Das Treffen fand beim Bitter End Yacht Club auf der Insel Virgin Gorda, welche zu den British Virgin Islands gehört, am 23.04.2013 statt. Für den PvD-Express war Andrea unterwegs.

PvD-Express: Sehr geehrtes Fräulein Maya, wir freuen uns sehr, dass Sie hier auf Virgin Gorda Zeit für ein Gespräch mit uns haben.

Maya: Die Freude ist ganz meinerseits, habe ich doch seit gut zwei Wochen immer dieselben Leute vor mir.

PvD-Express: Aber nun erstmal zum Anfang ihrer Geschichte. Seit wann leben Sie auf dem Vereinsschiff des ASV in Kiel?

Maya: Es muss Ende November 2012 gewesen sein, als ich von diesen großherzigen Seglern aufgelesen und an Bord gebracht wurde.

PvD-Express: Aufgelesen? Erzählen Sie, was ist Ihnen widerfahren?

Maya: Tja, es war mein Schicksal, ich mag es kaum aussprechen, als Abfall auf den Straßen von Las Palmas, der Hauptstadt von Gran Canaria zu landen. Aber dann kamen diese Segler mit offensichtlichem Kunstverstand und nahmen sich meiner an. Zunächst diente ich als Geburtstagsgeschenk für einen der tapferen Atlantiksegler, namentlich Nick Reichard, bevor ich dann auf Dauer im Salon des PvD verbleiben durfte.

PvD-Express: Nein, welch glückliche Fügung! Wie ging es dann weiter auf dem Segelboot, denn so ein Schiff ist ja nicht nur für den Hafen da.

Maya: Ja ja, Sie sagen es. Nach einigen erfreulichen Tagen, während derer mir große Aufmerksamkeit zuteil wurde, kamen dunkle 15 Tage. Der Schiffer der Atlantiküberführung konnte so eine Schönheit wie mich nicht an Bord tolerieren und verbannte mich kurzerhand wieder an den Straßenrand. Aber erneute zeigten die tüchtigen Segler vollen Einsatz und versteckten mich hinter der Salonbank vor den Augen des Schiffers. So war es zwar dunkel und stickig (puhhh!), aber immerhin konnte ich an Bord bleiben und wurde auf der anderen Seite des Atlantiks in der Karibik wieder ans Licht geholt.

PvD-Express: Welche Erleichterung das gewesen sein muss.

Maya: Oh ja! Obwohl ich die karibische Inselwelt nie mit eigenen Augen gesehen habe.

PvD-Express: Wie kommt das?

Maya: Nun ja, ich bin wie Sie sehen können, eine jungfräuliche blasse Schönheit auf ein Gemälde gebannt. Das Verlassen des Schiffes täte vermutlich weder meiner Jungfräulichkeit noch meiner zarten Blässe gut.

PvD-Express: Da haben Sie natürlich recht. Aber wie vergehen Ihre Tage dann?

Maya: Oh, sehr abwechslungsreich! Diese Segler von heute sind ja sehr aktiv, und ich habe sozusagen einen Platz in der ersten Reihe. Ob sie eines ihrer aufwendigen Abendessen zubereiten, sich den Genüssen des Alkohols hingeben, gemeinschaftlich singen und sogar tanzen oder Regatta auf höchstem Niveau segeln. Letzteres kann ich natürlich nur eingeschränkt beurteilen, aber ich meine, eine Flagge mit dem 3. Platz bei der Heineken-Regatta gesehen zu haben. Jedenfalls findet alles direkt vor meinen Augen statt.

PvD-Express: Und wie wird es weitergehen für Sie?

Maya: Nun, die Altantikrücküberführung steht unmittelbar bevor. Diesmal stehen die Chancen, die Altantikreise im Tageslicht verbringen zu können jedoch deutlich besser. Es scheint, dass der Schiffer mir sehr zugetan ist. Irgendwann im Laufe des Sommers wird das Schiff dann wieder seinen Heimathafen Kiel anlaufen, wo ich übrigens noch nie gewesen bin. Schon jetzt wird an Bord viel über die sogenannte „Welcome Party“ gesprochen, und ich hoffe sehr, dabei sein zu können.

PvD-Express: Sehr geehrte Maya, wir wünschen Ihnen alles Gute für den weiteren Verlauf der Reise und danken für dieses erfreuliche Gespräch.

Painkiller schmeckt!

Die PvD-Crew meldete sich jüngst mit folgendem Foto direkt aus der Foxy’s Bar auf der Insel Jost van Dyke:

Die Feststellung: „Painkiller schmeckt!“

Das Foxy’s wurde uns von Ansgar in seinem Artikel „Die besten Bars der Karibik“ als eine der Top-Anlaufstellen für rumhaltige Erfrischungsgetränke und allgemeine Feierei ans Herz gelegt. Nach der Soggy Dollar Bar auf St. Maarten und dem Pumphouse auf Anguilla können wir nun also einen dritten Haken auf der Liste machen!

Zwei alte Bekannte

Verschiedene Gründe haben dazu geführt, dass dieses Update erst lange nach dem Ende der Vendée Globe hier gepostet wird. Dies härteste aller Segelregatten ist eher das Gegenteil zu unserer keineswegs überstürzten Flucht. Für mich rundet dieser kurze Nachtrag trotzdem meine persönliche Flucht in die Karibik ab.

Am Ende der letzten Etappe lagen wir in Brest neben den Booten von Bernard Stamm und Javier Sansó. Beide bereiteten sich mit Cheminées Poujoulat bzw. ACCIONA 100% EcoPowered auf die Vendée vor, die in wenigen Wochen beginnen würde. Ich weiß noch wie ich lange neben diesen Rennmaschinen stand und mir ehrfurchtsvoll die teflonbeschichteten High-End Beschläge, das stehende Gut aus Dyneema und die Hutzen für die riesigen Steckschwerter angesehen habe. Ich hatte erst kürzlich das Video des „Keelwalkers“ Alex Thomson gesehen und stellte mir nun diese hochgezüchteten Racer, die an jedem Gramm sparen, in den stürmischen Winden der Roaring Fourties und Furious Fifties vor. Würden sie ähnlich hart kämpfen müssen wie der Peter und seine Besatzung auf der Nordsee und im englischen Kanal oder würden diese todesmutigen Skipper auch dort unten noch zu werbewirksamen Späßen aufgelegt sein, welche wir dann im warmen Wohnzimmer im Livestream verfolgen würden können?

Von beiden Schiffen war mir die Acciona die sympathischere. Ich kenne mich in der Profiseglerszene nicht besonders gut aus und wusste damals nicht, dass Stamm als Pechvogel bekannt ist, der schon häufig bei der Vendée angetreten ist, dem aber immer wieder technische Pannen einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Daher sollte man ihm sicher bei diesem Anlauf die Daumen drücken. Schöner war seine Cheminées Poujoulat in ihrem strahlenden Gelb auf jeden Fall; und wir sahen morgens noch, wie sie majestätisch unter Großsegel die mächtigen Molenköpfe der bretonischen Hafenstadt passierte. Vielleicht fiel deshalb die Wahl auf die Acciona, weil sie dort, wo bei anderen Schiffen die Fußreling ist, auf der kopletten Schiffslänge Photovoltaikzellen hatte und auch sonst keine fossilen Brennstoffe für die Erdumrundung verbrauchen sollte. Dieses Konzept fand ich konsequent und einleuchtend. Wen ich während der Regatta anfeuern würde, war im Prinzip egal. Ich fand es einfach nur spannend hier diese Seglerprominenz aus der Nähe sehen zu können.

Nun ist die Vendée schon länger beendet und der Sieger, François Gabart, ist nur ein Jahr älter als ich (das Fernweh, dass welches dadurch in mir ausgelöst wird, ist einen ganzen eigenen Blogeintrag wert). Von den gestarteten 20 Skippern sind nur elf ins Ziel gekommen und unsere beiden alten Bekannten aus Brest waren nicht darunter. Bernard Stamm wurde disqualifiziert, weil er zur Reparatur in Australien an einem russischen Tanker längseits ging. Die Deckshand des Russen wusste nicht um die strengen Regeln der Vendée und sprang auf sein Vordeck um ihm beim Belegen der Leinen zu helfen. Dies hat der pflichtbewusste Stamm der Rennleitung gemeldet und wurde darauf disqualifiziert. Hilfe anzunehmen ist bei diesem unbarmherzigen Rennen verboten.

Javier Sansó hat seinen Kiel im Atlantik verloren und konnte noch hunderte Meilen mit gut getrimmtem Wasserbalast weitersegeln, bevor er schlussendlich doch kennterte. Die verlinkten Videos zeigen einen verzweifelten Helden, der eine Patenthalse nach der nächsten fährt und das traurige Ende eines Hochleistungsrenners, kieloben. Wenn man genau hinschaut, sieht man noch die Photovoltaikleiste auf Höhe der Fussreling.

Beeindruckende Bilder, die in mir vor allem ein Gefühl auslösen. Dankbarkeit darüber, dass unser Peter sehr solide und nicht nur für eine Regatta gebaut ist. Sondern für alle Widrigkeiten, die die Meere für ihn und seine Crew bereit halten. Mast und Schotbruch und bis bald auf den Azoren!

Jan-Ole

PvD auf St. Maarten

Nach einem sehr schönen Tag auf Barbuda mit Grillen am Strand und Ausflug zu den Fregattvogelbrutstätten in den Mangroven sind wir gestern in der Nacht mit Backstagsbrise zurück nach St. Maarten gesegelt. Nach einem Einkaufsbummel durch Philippsburg am Tag haben wir nachmittags unseren alten Liegeplatz in der Simpson’s Bay Marina wieder eingenommen. Mit Klarschiff und Captain’s Dinner geht morgen die elfte Etappe ihrem Ende entgegen.
Ausführlicher Bericht und Fotos folgen.

Gruß,
Kay in Namen der PvD-Crew.

St. Maarten Heineken Regatta, zum Ersten

Nach der, wie von Sören berichtet, sehr unruhigen ersten Nacht in der Simpson Bay auf St. Maarten hatten wir am Donnerstag erstmals die Chance, uns im Rahmen des „Gill Commodores Cup“ mit anderen Teilnehmern der Heineken Regatta zu messen. Bei rund 4-5 Beaufort gab es auf einem kurzen Up-and-Down-Kurs reichlich Gelegenheit, schnelle Wenden und Spinnakermanöver zu trainieren.

Am heutigen Freitag startete dann die eigentliche Heineken Regatta mit dem „Round the Island Race“, einem etwa 50 Seemeilen langen Rundkurs um das französisch-niederländische Eiland. Entgegen seiner sonstigen karibischen Gewohnheiten flaute der Wind leider im Verlauf des Rennens immer weiter ab, so dass große Teile der Regattaflotte im Nordwesten der Insel vor der Marigot Bay regelrecht in der Flaute „einparkten“, darunter auch der Peter von Danzig. Nichts desto trotz wurden die Segel weiterhin fleißig getrimmt so dass es uns doch noch gelang, wieder etwas Wind hinein zu bekommen und schließlich unter Spinnaker die Ziellinie vor der Hauptstadt Philipsburg zu überqueren. Gerade noch rechtzeitig, wie sich herausstellte, denn um ein Haar  hätten wir die letzte Brückenöffnung zur Simpson Bay verpasst.
Hier liegen wir nun in der wesentlich komfortableren IGY Marina, zwar immer noch zu wahrhaft unverschämten Preisen, dafür aber immerhin mit sauberen sanitären Anlagen und ohne Dauerbeschallung von benachbarten Bars.
Wir freuen uns nun auf zwei weitere Wettfahrttage auf türkisblauem Wasser, aus dem ab und zu auch mal ein paar Delfine herausschauen, und hoffen auf besseren Wind für den Rest der Regatta! Heute hat es übrigens immerhin für Platz 4 von 7 in unserer Startgruppe gereicht, von besserem Wind versprechen wir uns auch noch etwas bessere Platzierungen!

Sonnengebräunte Grüße von Bord,
Stefan und die PvD-Crew

Fotos: Stefan

Weitere Fotos auf der Webseite der Heineken Regatta

Les Saintes nach Antigua

Der Donnerstagmorgen begann eigentlich recht vielversprechend: Schöner Wind aus der richtigen Richtung in der richtigen Stärke, Sonnenschein und gute Stimmung an Bord. Um acht Uhr hieß es dann vor Les Saintes „Anker auf!“ und Kurs Guadeloupe. Im Zuge des Trainings für die bevorstehende St. Maarten Heineken Regatta wollten wir einige Meilen unter Spinnaker bis an die Südspitze von Guadeloupe segeln, dann noch mehrere Meilen an der Küste entlang bis in eine geschützte Ankerbucht vor Deshaies.

Frohen Mutes setzten wir also unseren blauen „Nivea“-Spinnaker, welcher sich leider bereits wenige Sekunden später so unglücklich um das Vorstag wickelte, dass er sich weder vor noch zurück und schon gar nicht hinunter an Deck bewegen ließ. Das machte er leider nicht allzu lange mit und zerriss in zwei Teile. Erst an der Südspitze von Guadeloupe gelang es uns, die Reste des Segels endgültig zu bergen – glücklicherweise stellte sich später heraus, dass außer dem Spinnaker keine weiteren Teile des Schiffes in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Die Nacht vor Deshaies verlief ruhig und weitestgehend ereignislos, so dass wir uns am Freitagmorgen ausgeschlafen auf den Weg nach Antigua machen konnten. Entgegen seinen üblichen Gewohnheiten pfiff der Wind nicht mit 7 Beaufort um die Nordspitze von Guadeloupe, so dass wir unsere zunächst vorsichtig gestaltete Besegelung bald vergrößern und im „Doublehead“-Modus (Klüver I, Fock, volles Groß) in Richtung English Harbour preschen konnten.

Die australische Besatzung eines Tourenkatamarans, den wir im Laufe des Tages überholten, fertigte freundlicherweise sowohl Fotos als auch Videos vom „Peter von Danzig“ unter voller Besegelung an. Über Funk wurden die beiden, die sich später als Gina und Bruce vorstellten, kurzerhand zum Abendessen mit Rumpunch und Bilderaustausch eingeladen, denn selbstverständlich hatten auch wir unsere Kameras gezückt. Es wurde ein rundum netter Abend im Salon des PvD und für den heutigen Spätnachmittag gab es direkt eine Einladung zum Gegenbesuch. Wir sind gespannt, wie so ein großer Kat wohl von innen aussieht…

Von der sonnigen Insel Antigua, Stefan für PvD & Crew